Machtstrukturen und gesellschaftliche Traditionen bestimmen mehrere Frauengenerationen einer Familie.

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Rezension

Drei Generationen von Frauen leben in einem prachtvollen Anwesen am See. Die Männer sind „abhandengekommen“. Die „Patriarchin“ des Anwesens ist die Großmutter, sie wacht darüber, dass alle Frauen der Familie die „Form wahren“ und bestraft und belohnt für entsprechendes Verhalten. Sie hat schließlich auch ein Erbe zu vergeben. Wer sich nicht fügt, muss gehen, so wie die Schwester der Ich-Erzählerin Luise. Sie ist die Enkelin und auserkorene Nachfolgerin und schwankt zwischen Bewunderung für die Großmutter und Unverständnis für deren Verhalten. Der eindrückliche und sprachlich flüssig zu lesende Roman reflektiert patriarchale Machtverhältnisse, die auch Generationen von Frauen verinnerlicht haben und an nachfolgende Generationen weitergeben. Erst als die Großmutter stirbt, bricht das System zusammen und Luise erkennt, dass sie ihren eigenen Weg suchen muss.

Für gesellschaftspolitisch und literarisch interessierte Frauen.

Rezensent: Birgit Hillmer

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Personen: Reich, Annika

Schlagwörter: Frauen