Innenansichten aus Leben und Kultur der Sinti und Roma - in 13 Interviews.
Rezension
In Mare Manuscha - auf Romanes "unsere Menschen" - erzählen Männer und Frauen aus den Bereichen bildender Kunst, Musik, Theater und politischer Arbeit, was es heißt, heute als Sinti und Roma in Europa zu leben. "Antiziganismus", alltägliche Diskriminierung und die Ignoranz der Mehrheitsgesellschaft gegenüber dem kulturellen Beitrag der Sinti und Roma , das Verdrängen des Völkermords zur Zeit des Nationalsozialismus, der Kampf um Teilhabe und Bildung sind nur einige Stichworte aus den Gesprächen. Selbstbewusst verweigern die Gesprächspartner die Opferrolle und zeigen stattdessen auf, welchen Reichtum sie in ihrem kulturellen Erbe sehen, bei aller Heterogenität ihrer Familientraditionen. Die berührenden Erzählungen werden durch einfühlsame fotografische Portraits, Hintergrundinformationen und Literaturverweise ergänzt. Sie machen neugierig darauf, mehr über diese Menschen zu erfahren, die seit Jahrhunderten in Europa leben und die abschätzig als "Zigeuner" ausgegrenzt werden.
Jeder Bücherei zu empfehlen, ein wahrer Augenöffner. Sinti und Roma sind mehr als ein "Problem" in unseren Städten. Weckt Sympathie und Hochachtung!Rezensent: Regina Riepe
Personen: Englert, Alexander Paul Ulrich, Alfred
Mare Manuscha : Innenansichten aus Leben und Kultur der Sinti & Roma / Hg. von Romeo Franz u. Cornelia Wilß. Fotos von Alexander Paul Englert. Mit Beiträgen von Alfred Ulrich u.a. - Frankfurt : Ed. Faust, 2019. - 247 S. : Ill. ; 24 cm
ISBN 978-3-945400-57-9 kt. : EUR 28.00
Soziologie, soziale Fragen - Signatur: Sb Mar - Buch