Enkeltochter Marie versteht ihre erkrankte Großmutter am allerbesten.
Rezension
Ungeduldig und immer hungrig auf Süßes - so ist Marie, aber ebenso ihre Großmutter. Beide verstehen sich wunderbar. Doch eines Tages fällt Großmama in einen "tiefen Schlaf" und als sie aufwacht, hat sie viele Dinge vergessen, auch das Sprechen. Marie erfasst besser als alle anderen, was ihre Großmutter sagen will. Dann stirbt der Großvater ganz plötzlich. Obwohl die Krankenschwester strikt dagegen ist, flieht das Mädchen mit der Großmutter aus dem Krankenzimmer, damit sie ihren Mann noch einmal sehen kann. - Bei all dem scheint Marie (auch auf den Bildern) leider ganz auf sich selbst gestellt; Erwachsene "lügen" entweder oder wirken wie das Pflegepersonal eher bedrohlich.
Die tiefe, liebevolle Verbundenheit von Großmutter und Enkelin spricht aus den Illustrationen, die auch die "inneren Landschaften" zeigen - etwa als Omas Traurigkeit schier das ganze Zimmer überschwemmt. Zwischen den eher gedämpften, oft Sepia-Tönen leuchten rot Maries Kleid oder die Kirschen, die sie ihrer Oma bringt.
Rezensent: Griet Petersen
Personen: Mortier, Tine Vermeire, Kaatje Erdorf, Rolf
Marie und die Dinge des Lebens / Tine Mortier. Ill. von Kaatje Vermeire. Dt. von Rolf Erdorf. - Zürich : Bohem Press, 2014. - O. Pag. : überw. Ill. ; 33 cm. -
ISBN 978-3-85581-542-5
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher