Heidelbach, Nikolaus
Marina
Buch

Zwei Brüder finden ein Mädchen am Strand. Der Beginn denkwürdiger Begegnungen à


Rezension

Scheinbar gestrandet, nehmen die beiden Brüder ein Mädchen mit nach Hause und geben sogar ein Zimmer ab. Die beiden nennen sie einfach Marina. Logisch, denn sie scheint ja aus dem Meer zu stammen. Erst langsam beginnt Marina zu sprechen. Sie erzählt von ihrer Heimat, die phantastischer nicht sein könnte. Ist Marina wirklich ein Fabelwesen aus dem Meer? An dieser Frage entzündet sich heftiger Streit und plötzlich ist Marina weg. Am Ende bleibt das Rätsel. Diese Offenheit der Geschichte ist Chance und Grenze zu gleich. Das Buch bietet eine gute Möglichkeit mit Kindern über Fremdenfeindlichkeit und Hilfsbereitschaft ins Gespräch zu kommen. Das gelingt, da das Buch nicht in einem "Ruck" durchgelesen werden muss und die klaren und tiefen Bilder des preisgekrönten Illustrators einladen, gemeinsam zu philosophieren. Die dann beginnende, eher an Märchen erinnernde, Wende sollte aus Sicht des Vorlesenden gut vorbereitet sein. Denn hier verschwimmen Realität und Fiktion in einem Maße, das selbst für erwachsene Leser höchst anspruchsvoll ist. Warum erzählt Marina von ihrer "Märchenwelt"? Braucht es das? Was haben Märchen mit der Realität zu tun? Der eine Bruder hat Zweifel. Ich auch.

Für Freunde des philosophischen Gespräches in all seiner Offenheit; ab 6 Jahren.

Rezensent: Oliver Georg Hartmann


Personen: Heidelbach, Nikolaus

Schlagwörter: Flucht Gastfreundschaft Philosophieren mit Kindern Phantasiewelten

Heidelbach, Nikolaus:
Marina / Nikolaus Heidelbach. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2022. - 31 S. : überw. Ill. ; 28 cm
ISBN 978-3-407-75632-9 geb. : EUR 15.00

Zugangsnummer: 2015/1268
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 Hei - Buch