Martin Becker erzählt den Besuch bei seiner alten Mutter, die Geschichte des Erwachsenwerdens und vom Leben im Ruhrpott.
Rezension
Aus der Ich-Perspektive erzählt, verbindet der Roman drei Geschichten. Zunächst geht es um den Besuch des Sohnes bei der alten Mutter. Dazu gehört die Geschichte des Erwachsenwerdens des Sohnes. Schließlich sind Besuch und das Erwachsenwerden in die Geschichte des Ruhrbergbaus eingebettet. Diese Erzählstränge sind miteinander verflochten. Drei Kapitel "Unter Tage" - "Im Schacht" - "Über Tage" sind wie eine Reise in den Grund der Vergangenheit und Heimat, um schließlich bei sich selbst anzukommen. Der Titel "Marschmusik" nimmt den kindlichen Wunsch des Erzählers auf, ein berühmter Posaunist zu werden. Der Wunsch stellt sich als unrealistisch dar. Becker erzählt mit Witz, Liebe, Klarheit, auch melancholisch, weil Kindheit vorbei ist, das Ruhrgebiet verschwindet, sein Vater nicht mehr lebt. Indem er erzählt, bleibt das Vergangene gegenwärtig. Ältere Leser finden im Roman ihr Leben wieder.
Das Buch ist geeignet als Leseprojekt "Wie war es vor 50 Jahren?"Rezensent: Martin Schulz
Personen: Becker, Martin
Becker, Martin:
Marschmusik : Roman / Martin Becker. - München : Luchterhand, 2017. - 285 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-630-87510-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher