Alabama in den 1887er Jahren: Kindheit und Selbstwerdung der taubblinden Autorin und Aktivistin Helen Keller.
Rezension
Die sechsjährige Helen ist reich und lebt auf einem großen Anwesen in den Südstaaten. Seit einer schweren Krankheit ist sie taubblind, doch unbeirrt erkundet sie ihre Umgebung. Martha, die Tochter der Köchin ist schwarz. Ihre Aufgabe ist es, Helen zu begleiten, ihr beizustehen und hinter ihr aufzuräumen. Helens zunehmend gefährlichen Wutausbrüche scheinen eine Einweisung in eine Einrichtung unausweichlich zu machen. Alles ändert sich, als eine junge Lehrerin ins Haus kommt, die Helens Intelligenz erkennt und die ihr mittels eines Fingeralphabets eine gezielte Kommunikation mit der Außenwelt ermöglichen möchte. Erst nach zahlreichen Rückschlägen fügt Helen sich in den Lernprozess. Doch als sie selbstständig eigene Worte formt, erschließt sich ihr die Bedeutung und der Reichtum von Sprache. Auch Martha erkennt, dass ihre Lese- und Schreibversuche helfen werden, sich ein Stück weit aus ihrer untergeordneten Rolle zu befreien.
Anspruchsvolle Themen wie Spracherwerb, Behinderung, Bildung und Freiheit sowie historische Bezüge zur Sklaverei sind nur für engagierte und ausdauernde Leser*innen ab 10 geeignet.Rezensent: Natascha Rothert-Reimann
Personen: Petrick, Dagmar
Petrick, Dagmar:
Martha, Helen und der Weg aus der Dunkelheit / Dagmar Petrick. - Stuttgart : camino, 2022. - 269 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-96157-172-7
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher