Martyns Vater ist ein brutaler Alkoholiker. Darum hasst der Junge ihn, aber umgebracht hätte er ihn nicht.
Rezension
Den Unfalltod des Vaters betrachtet Martyn mit Distanz, wie ein unbeteiligter Zuschauer analysiert er alle Optionen. Zusammen mit der Nachbarin Alex, in die er verliebt ist, lässt er die Leiche des Vaters verschwinden, denn Martyn will auf keinen Fall bei Tante Jean leben und es ist auch eine Erbschaft im Spiel. Mit viel Erfindungsreichtum gelingt es den beiden, verschiedene Hindernisse zu überwinden, unter anderem einen unliebsamen Mitwisser auszutricksen. Doch dann passiert etwas Ungeplantes. Jemand wird ermordet und Martyn weiß nicht mehr, wem er trauen kann. - Erzählt wird all das aus der Perspektive des Titelhelden, den der Sprecher Hans Löw sehr überzeugend personifiziert. Der Zuhörer wird in die Gedankengänge des 14-jährigen hineingezogen, erlebt das Auf und Ab seiner Gefühlslagen, seine Ängste und Selbstrechtfertigungen. Kein Krimi mit Happy-End, sondern eine Geschichte, bei der der Zuhörer am Ende nach Schlüsselstellen sucht, an denen sich der Gang der Dinge hätte ändern lassen.
Eine spannende Geschichte, die Fragen nach Gut und Böse, nach Schuld und Entscheidungsfreiheit aufwirft, kongenial gelesen, für Jugendliche ab 14. J. ebenso wie für Erwachsene.Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Löw, Hans Brooks, Kevin
Brooks, Kevin:
Martyn Pig / Kevin Brooks. Gelesen von Hans Löw. - Hamburg : Silberfisch, 2010. - 4 CDs ; 283 Min.
ISBN 978-3-86742-604-6
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Hörbücher