Erfolglose Schriftstellerin schult um zur Fußpflegerin und portraitiert humorvoll ihre Kundinnen und Kunden.
Rezension
In der Mitte des Lebens erfindet sich Katja Oskamp noch einmal neu und lässt sich in einem sechswöchigen Kurs zur Fußpflegerin ausbilden. Sie beginnt ihre Arbeit im Kosmetikstudio einer Bekannten in einer Plattenbausiedlung in Berlin-Marzahn.
Hier begegnet sie Menschen jeden Alters und jeder Herkunft.
Da ist Herr Pietsch, ein ehemaliger Parteifunktionär, der sozialbetreute Herr Hübner, Herr Fritsche, der Beleuchter im Friedrichsstadtpalast war, Tochter und Mutter Noll, die eine wohnt in einem Häuschen in Alt-Marzahn die andere in „Käfighaltung“ im Pflegeheim, Gerlinde Bonkat, die sich ihre Füße schon auf der Flucht von Ostpreußen ruiniert hat und die Kollegin Flocke, die viele Jahre hinterm Tresen geschuftet hat.
In einzelnen Portraits erzählt Katia Oskamp von den Füßen dieser Menschen, aber vor allem von ihren Leben und ihren Lebensleistungen. Liebevoll, mit Humor aber stets auch mit Respekt.
Rezensent: Sabine Klohn
Personen: Oskamp, Katja
Oskamp, Katja:
Marzahn, mon amour : Geschichten einer Fußpflegerin / Katja Oskamp. - München : Hanser Berlin, 2019. - 142 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-26414-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher