Biografie einer faszinierenden Frau und grossen Dichterin, mit zahlreichen Gedichten untermalt.
Rezension
2012 gab der Verlag dtv eine Gesamtausgabe der Dichterin Mascha Kaléko heraus. Aus diesem Anlass wurde auch die erstmals 2007 erschienene Biografie von Jutta Rosenkranz aktualisiert. Mascha Kaléko wurde 1907 in Galizien (heute Polen) geboren und wuchs im Berlin der 1920er auf. Diese „wilden Zwanziger“ prägten ihre ersten Gedichte, die frech, fröhlich und satirisch, an Kurt Tucholsky erinnern. Im Nationalsozialismus fallen ihre Bücher den Bücherverbrennungen zum Opfer, sie emigriert nach Amerika. Dies verändert ihre Gedichte merklich. Sie werden ernster, von Heimweh geprägt. Nach dem Krieg wird Mascha Kaléko heimat- und ruhelos. Als 1963 ihr einziger Sohn stirbt, verstummt sie, kann nicht mehr schreiben. Erst in ihrem letzten Lebensjahr findet sie wieder die Kraft zu schreiben und verarbeitet ihren Verlust mit den Worten: „Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur; doch mit dem Tod der andern muss man leben.“ Eine hervorragende Biografie. Anhand der zahlreichen Textbeispiele lässt sich die Entwicklung der sensiblen Dichterin sehr gut nachverfolgen.
Sollte die Biografie von 2007 nicht vorhanden sein, unbedingt zur Anschaffung empfohlen, wenn finanziell möglich, zusammen mit der Gesamtausgabe.Rezensent: Maike Linne
Personen: Rosenkranz, Jutta
Rosenkranz, Jutta:
Mascha Kaléko : Biografie / Jutta Rosenkranz. - Aktual. und erw. Ausg. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2012. - 303 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-423-34671-9
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher