Eine Familie sucht Zuflucht im Keller, ähnlich wie ein Maulwurf unter der Erde.
Rezension
Das großformatige Bilderbuch beginnt ganz harmlos: Die kleine Protagonistin trifft in ihrem Garten auf einen Maulwurf. Sie befühlt sein seidenweiches Fell und fragt sich, wie der Maulwurf wohl lebt. Ihre Eltern berichten ihr von einer Wohnhöhle mit Vorrats- und Wasserkammer, in der er es kuschelig weich hat. Und plötzlich befindet sich das kleine Mädchen ebenfalls in einer Art Wohnhöhle im Keller zusammen mit Mama, Oma und Papa (letzterer allerdings nur als Foto...). Derbe Stiefel und die Unterschenkel von Soldatenbeinen weisen auf einen Kriegszustand hin. Und doch fühlt sich das Mädchen sicher, es vermisst allerdings seine Freunde und die Kuscheltiere und den großen Tisch zum Malen und Essen. Das vorletzte Bild zeigt das Mädchen, das auf einem geflügelten Maulwurf sitzt, mit dem Ausruf: Bitte, lieber Gott, schick Frieden in die Köpfe der Menschen. Das Buch schließt mit der Hoffnung, dass bald wieder Normalität eintreten möge. – Das Buch wirkt auf mich trotz des Optimismus und der Hoffnung verstörend. Zielgruppe ist ja offenbar der Kreis der noch nicht schulpflichtigen Kinder, die meiner Meinung nach ohne triftigen Grund in ein leider sehr trauriges Thema eingeweiht werden sollen. – Der Bezug zum Ukrainekrieg ist übrigens bereits auf dem Einband durch einen gelb-blauen Aufkleber ersichtlich.
Ich möchte dieses Bilderbuch nicht empfehlen.Rezensent: Cornelia von Forstner
Personen: Orlovsky, Sarah Michaela Maslowska, Monika
Maulwurf und ich / Sarah Michaela Orlovský. Ill. von Monika Maslowska. - Innsbruck : Tyrolia, 2022. - O. Pag. : überw. Ill. ; 27 cm
ISBN 978-3-7022-4092-9
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher