Ljubic, Nicol
Meeresstille Roman
Bücher

Kann man einen Menschen lieben, dessen Vater (vielleicht) ein Kriegsverbrecher ist?


Rezension

Der Krieg auf dem Balkan kommt hautnah, die Ereignisse stehen neu auf und die alten Fragen werden drängend. Was war da eigentlich los? Wer hat wen ermordet und warum? Haben wir das wirklich mitbekommen und an uns ran gelassen? Was ist Verantwortung? Eine zarte, schöne Liebesgeschichte zerbricht an der Erkenntnis, dass der Vater Anas (vielleicht) an einem grauenhaften Verbrechen beteiligt war. Robert begegnet zugleich mit dieser Auseinandersetzung seiner eigenen Herkunft und der Familie seines Vaters. Er reist nach Den Haag und verfolgt den Prozess. Er begegnet Menschen, die ähnlich und ganz anders in die Ereignisse verstrickt sind. Er folgt den Zeugenaussagen und sucht nach Gründen für Anas langes Schweigen. - Auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2010. Ganz zu Recht!

Nicht nur die Liebesgeschichte ist in ihrem großen Ernst sehr berührend, auch die Ernsthaftigkeit der Frage nach den Zusammenhängen von Schuld und Schicksal macht das Buch ganz und gar lesens- und empfehlenswert. Gut geeignet für Gesprächskreis und Literaturgottesdienst (Buß- und Bettag).

Rezensent: Christiane Thiel


Personen: Ljubic, Nicol

Schlagwörter: Liebe Treue Verrat Kriegsverbrechen

Ljubic, Nicol:
Meeresstille : Roman / Nicol Ljubic. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2010. - 192 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-455-40116-5

Zugangsnummer: 28361
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher