Muslimische Frauen aus Österreich und Deutschland geben Einblick in die Vielfalt ihrer Lebenswelt(en).
Rezension
Elf muslimische Akademikerinnen (darunter eine Konvertitin) aus Deutschland und Österreich, geboren dort oder in Tunesien, der Türkei oder Bosnien-Herzegowina, ergreifen hier das Wort, anstatt andere über sich reden und urteilen zu lassen. Die Art, wie sie es tun, ist verschieden: in Tagebuch- oder Gedichtform, als Cartoon; als Bericht über den Familienbesuch in Jordanien oder als Aufsatz über die Frage „Brauchen wir einen muslimischen Feminismus?“ mit Zitaten aus dem Koran und Blick in die Geschichte des Islam. Immer kommen dabei ganz persönliche Erfahrungen ins Spiel; die Autorinnen erzählen von den Vorurteilen nicht-muslimischer Menschen, die sprachlos oder wütend machen, amüsieren und manchmal überwunden werden. Auslöser ist vielfach das Kopftuch, das in den Köpfen der (auch weiblichen) Kopftuchlosen häufig Phantasien über erfahrene Unterdrückung im Namen der Religion und fehlende Deutschkenntnisse hervorruft, was auf die Autorinnen aber nach eigener Aussage gerade nicht zutrifft.
Als Anregung für Gesprächskreise zum Thema, als Vorbereitung auf Begegnungen mit muslimischen Frauen (und mit Vorurteilen ihnen gegenüber), zum Überprüfen eigener Vorurteile.Rezensent: Griet Petersen
Personen: Abuzahra, Amani Derman, Leyla Pargan, Maisa
Mehr Kopf als Tuch : Muslimische Frauen am Wort / Hg. von Amani Abuzahra. Mit Beiträgen von Leyla Derman, Maisa Pargan u.a. - Innsbruck : Tyrolia, 2017. - 142 S. ; 23 cm
ISBN 978-3-7022-3637-3
Islam - Signatur: Cl 1 - Bücher