Eine Familiengeschichte aus Skandinavien - welche Geheimnisse verbinden Kåra und Unni über die Jahrzehnte hinweg?
Rezension
Unni, eine Heilerin, ihr Geliebter Armod und der kleine Roar müssen 1897 aus Norwegen fliehen. Sie hat Frauen mit ihrem Kräuterwissen bei Abtreibungen geholfen und soll vom Pfarrer ins Irrenhaus gesteckt werden. Die kleine Familie findet in Schweden, in den Wäldern Hälsinglands, eine Kate mitten im Wald, die sie "Frieden" nennen. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen. Missernten, Hungersnöte, Unglücksfälle und die Gewalt und Gemeinheit des Landbesitzers sind unerträglich und auch für die Leser*innen kaum auszuhalten. Roar bleibt bis zu seinem Lebensende in diesem Haus und ist somit das Bindeglied zwischen den Generationen. Die Geschichte wird in zwei Erzählsträngen abwechselnd von Unni und 70 Jahre später von Kåra, der Schwiegertochter Roars in der Ich-Perspektive erzählt. Nach und nach werden Familiengeheimnisse aufgedeckt. Das Debüt der Autorin, eine schwedische Politikerin, fesselt mit detaillierten Personenbeschreibungen, atmosphärischen Naturbeschreibungen und sprachlich schönen Metaphern.
Für Interessierte an Familienromanen mit skandinavischen Hintergrund mit der Einschränkung, dass Gewaltszenen, vorallem gegen Frauen und Kinder, enthalten sind.Rezensent: Birgit Hillmer
Personen: Nordquist, Lina Pluschkat, Stefan
Nordquist, Lina:
Mein Herz ist eine Krähe : Roman / Lina Nordquist. Dt. von Stefan Pluschkat. - Zürich : Diogenes, 2023. - 453 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-257-07261-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher