Ein Pappbilderbuch über Diskriminierung und Toleranz, Anpassung und Selbstbehauptung.
Rezension
Ein roter Hund ist Objekt des Anstoßes: Es entbrennt ein hässlicher Streit zwischen einem Jungen, der fröhlich seinen roten Hund spazieren führt, und einem Mädchen, das hämisch verkündigt, dass es keine roten Hunde gäbe und dass folglich dieser rote Hund blöd sei. Die Wucht der aus der Bahn geratenen Gefühle zeigen die im mehrfarbigen Linoldruck aus einfachen grafischen Elementen zusammengesetzten Figuren, die ebenso wie die in kindlich-verrutschter Handschrift plakativ ins Bild gesetzten Lettern des Textes aus den Fugen geraten zu sein scheinen. Dem Rückzug des betrübten Jungen und seines Hundes folgt der Versuch, den Hund weiß zu färben – eine Geste der selbstverleugnenden Unterwerfung, an der die diktatorische Freundin jedoch nicht minder Anstoß nimmt. Als ein üppiger Regenguss der Verwandlung ein Ende setzt, wird der Hund ausgesetzt, bis in der Dunkelheit der Nacht die Dinge in ein anders Licht gerückt werden können und zuletzt ein grüner Hund die aus dem Gleichgewicht gebrachte Wahrnehmung ausgleichend komplettiert.
Mein Hund ist rot! ist ein eindrucksvolles Bilderbuch über die Mechanismen gesellschaftlicher Diskriminierung, die Kindern im Bilderbuchalter durchaus vertraut sein dürften.Rezensent: Silke Kirch
Personen: Vohn, Maria
Vohn, Maria:
Mein Hund ist rot ! / Maria Vohn. - Wuppertal : Hammer, 2006. - O. Pag. : überw. Ill.; 18 cm
ISBN 3-7795-0049-3
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher