Gibt es in einer Gesellschaft, die am Überfluss zu ersticken droht, die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben?
Rezension
Gerade aus Lehre und WG herausgeflogen, wird Philipp vom Leiter eines städtischen Recyclinghofes, Uwe, aufgesammelt und als Hilfsarbeiter eingestellt. Die Erwartungen seiner Eltern, die er "Gutmeiner" tituliert, hat Philipp bislang enttäuscht - nun wird er zum Hoffnungsträger seines Mentoren Uwe. Erst die Begegnungen mit seiner großen Liebe Mila und einem alten Schulfreund motivieren Philipp, seinen eigenen Weg zu suchen. Jens Steiner, 2013 Gewinner des Schweizer Buchpreises, erzählt fein formuliert und mit viel Sinn für Humor vom Lebensgefühl einer Generation "Weiß noch nicht", die die konsumorientierte Wegwerfgesellschaft, in der sie aufgewachsen ist, ablehnt, zu einem eigenen Lebensentwurf jedoch (noch) nicht in der Lage ist. Zum Ende hin wird dieser klassische Entwicklungsroman zu einer urkomischen Gaunerposse, und aus dem eher lethargischen Taugenichts Philipp wird ein Glücksritterà
Anspruchsvolle LeserInnen werden an diesem Roman, der viele literarische, religiöse und historische Anspielungen in sich birgt, ihre helle Freude haben.Rezensent: Erhard Reschke-Rank
Personen: Steiner, Jens
Steiner, Jens:
Mein Leben als Hoffnungsträger : Roman / Jens Steiner. - Zürich : Arche, 2017. - 189 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7160-2764-6 geb. : EUR 18.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Ste - Buch