Eine Gruppe befreundeter Schüler fährt ins Wendland, um einen Atommülltransport zu verhindern.
Rezension
Die Florian erzählte Geschichte spielt im Jahre 1984, als das nah an der innerdeutschen Grenze liegende Wendland zum Schauplatz heftigster Demonstrationen gegen die Lagerung atomaren Mülls wurde. So auch in diesem Fall. Frank ist Teil eines Freundeskreis von Schülern, die in Konfirmationsanzügen möglichst unauffällig zum Demonstrationsort gelangen will. Dieser ökologische oder politische Aspekt steht aber keienswegs im Mittelpunkt der Handlung. Gezeigt werden die verklemmten Beziehungen untereinander, die im Gegensatz zum zelebrierten Pathos stehen. Florian zeigt dabei sich als eher schweigsamer, unentschlossener junger Mann, der nicht weiß, wie er mit Antonia umgehen soll. Die Gruppe hört die Musik der Eltern, die Doors z.B., ist überhaupt von der 68er-Bewegung inspiriert. Und aus dem Munde Florians klingt das wie Fremdbestimmung. Schließlich wird ein Polizeirevolver gestohlen, der am Ende bei Florian landet. Mit ihm flüchtet er zur Grenzbefestigung, die er zu überklettern versucht.
Lendles Roman könnte für diejenigen interessant sein, die diese Zeit mitgemacht haben. Der Roman wird hier wegen der defaitistischen Grundstimmung allerdings Debatten auslösen.Rezensent: Matthias Gröbel
Personen: Lendle, Jo
Lendle, Jo:
Mein letzter Versuch die Welt zu retten : Roman / Jo Lendle. - 1. Aufl. - München : Dt. Verl.-Anst., 2009. - 248 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-421-04391-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher