Sean Connerys "Mein Schottland, mein Leben" - eine Autobiographie, die keine ist.
Rezension
Seitenlange Ergüsse über Shakespeare, kapitelweise Abhandlungen über Schottland. Doch wo ist da bloß der Schauspieler geblieben? Der Sean Connery, den seine Fans lieben, von dem sie gerne mehr wissen wollten. Vielleicht ein Fünftel des fast 500 Seiten starken Werks, für das Co-Autor Murray Grigor wohl harte Recherchearbeit leisten musste, hat Connery seiner Lebensgeschichte gewidmet. Hier erfährt der Leser, wonach es ihn dürstet. Wie der Star in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist, wie er als Jugendlicher in Edinburgh Milch ausgeliefert hat, wie er fußballverrückt den Platz an einer renommierten Schule ablehnte, weil er dort hätte Rugby spielen müssen. Noch der ein oder andere Eklat bei Probearbeiten, noch das ein oder andere Affairchen und die Fans des fast 78-jährigen Stars wären zufrieden gewesen. Doch Sean Connery ist nicht nur seiner Heimat, sondern auch seinen Prinzipien treu geblieb: "Ich hatte nie besonderes Interesse, Privates in der Öffentlichkeit auszuplaudern."
Ein Buch für hartgesottene Fans, die schlichtweg alles interessiert, was ihr Star von sich gibt. Schottland-Fans kommen hier eher auf ihre Kosten als Leser der Yellow Press.Rezensent: Ute Lawrenz
Personen: Connery, Sean
Connery, Sean:
Mein Schottland, mein Leben / Sean Connery mit Grigor Murray. Dt. von Stephan Gebauer. - Berlin : Ullstein, 2009. - 495 S. : Ill. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-550-08775-2 geb. : EUR 24.90
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch