Skomsvold, Kjersti Annesdatter
Meine Gedanken stehen unter einem Baum und sehen in die Krone Roman
Bücher

Eine Schriftstellerin erzählt ihrer frisch geborenen Tochter, welches Opfer es ist, Mutter zu sein.


Rezension

Ich habe selten ein Buch in teils so brutal gefühlloser Sprache gelesen. Der Leser erlebt alles nur aus den Augen einer Schriftstellerin, die ihrer neugeborenen Tochter von ihrem Leben berichtet: eine Auseinandersetzung mit sich selbst und ihren Gefühlen angesichts von Schwangerschaft und der gerade erfolgten Geburt der Tochter: Kinder als Einschränkung, als Begrenzung ihres eigenen Ichs in einem Leben, das sie erst mit Bo, ihrem Liebsten und Vater des Kindes, teilte; dann Mutterschaft als mutige Entscheidung, nicht mehr allein zu leben, sondern Verantwortung zu übernehmen und dabei etwas aufzugeben. Die Ich-Erzählerin resümiert ihr Leben, geprägt von Einsamkeit und Lebensangst und Schmerz. Eine gnadenlos ehrliche Erzählung, die nichts Negatives ausspart, in einer großartigen Übersetzung. Ein Roman aus tiefsinnigen Gedanken und Überlegungen, die sein Lesepublikum vor eine Herausforderung stellen. Obwohl nur 126 Seiten Text, zieht sich das Lesen, weil es nahtloses Mitdenken erfordert.

Ein extrem anspruchsvolles Buch, das literaturerfahrene und problemorientierte Leser erfordert; Einsatz in anspruchsvollen Literaturkreisen

Rezensent: Astrid van Nahl


Personen: Skomsvold, Kjersti Annesdatter Allesntein, Ursel

Schlagwörter: Ehe Norwegen Schriftstellerin Mutterschaft

Skomsvold, Kjersti Annesdatter:
Meine Gedanken stehen unter einem Baum und sehen in die Krone : Roman / Kjersti Annesdatter Skomsvold. Dt. von Ursel Allenstein. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2019. - 125 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-455-00610-0

Zugangsnummer: 40485
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher