Porträt einer Frauenfreundschaft im armen Neapel der Fünfziger Jahre bis in die Gegenwart. Kindheit und frühe Jugend der beiden Mädchen Lila und Linú.
Rezension
Elena/Linú und Lila wachsen in einem neapolitanischen Arbeiterviertel auf, wo jeder jeden kennt, die Kinder auf der Straße großwerden, solange sie nicht zur Mithilfe in den kleinen Familienbetrieben herangezogen werden. Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind die Familien arm und ungebildet und auf den Straßen herrscht ein rauer Ton. Die Jungen geben den Ton an, nur Lila, die Tochter des Schuhmachers, lässt sich nichts gefallen. Sie ist anders als die anderen Mädchen, draufgängerisch, mutig und neugierig. Dafür wird sie von allen gefürchtet und bewundert, ganz besonders von Linú. Beide Mädchen sind sehr klug, Lila ist in der Grundschule Klassenbeste, sie träumen davon gemeinsam einen Roman zu schreiben und damit reich zu werden. Während Linú für die Schule lernen muss, scheint Lila alles ohne Anstrengung zuzufliegen, es fehlt ihr aber die nötige familiäre Unterstützung um die Höhere Schule besuchen zu können. Obwohl sich die Wege der beiden Mädchen trennen, bleibt ihre Freundschaft bestehen, auch wenn sie nicht ohne Rivalität und Enttäuschung verläuft. Der 1. Band beschreibt die Suche nach Eigenständigkeit der jungen Mädchen und den Wunsch, der traditionellen neapolitanischen Welt zu entfliehen. Fortsetzung folgt!
Ein großer Unterhaltungsroman, der mit Sicherheit seine Leserschaft findet.Rezensent: Sophie Jünemann
Personen: Ferrante, Elena Krieger, Karin
Ferrante, Elena:
Meine geniale Freundin : Kindheit, frühe Jugend. Band 1. Roman / Elena Ferrante. Dt. von Karin Krieger. - Berlin : Suhrkamp, 2016. - 422 S. ; 20 cm. -
ISBN 978-3-518-42553-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher