Beeindruckende Zeugnisse der Liebe aus drei Jahrhunderten.
Rezension
Zwar ist die Liebe zeitlos, aber die hier gesammelten Briefe berühmter Liebespaare zeugen nicht nur von Sehnsucht, sondern spiegeln auch die Zeit wider, aus der sie stammen. So hatten Pestalozzi und seine Frau Anna Schulthess im 18. Jh. große Schwierigkeiten, gegen den Willen der Eltern zu heiraten, und Fürstin von Pückler-Muskau musste sich im 19. Jh. sogar pro forma von ihrem geliebten Mann trennen, um ihm wegen seiner finanziellen Misere eine erneute Heirat zu ermöglichen. Die Frauen am Anfang des 20. Jh. dagegen traten ihren Männern zum Teil bereits sehr selbstbewusst entgegen, z.B. Paula Becker, die Otto Modersohn äußerst kompetente Ratschläge zu seinem künstlerischen Werk gab (auch wenn sie dann mit „dein kleines Weib“ unterzeichnete) oder Rosa Luxemburg, die mit ihrer ersten großen Liebe Leo Jogisches kritisch ins Gericht ging. Besonders anrührend sind die Briefe von Kleist und seiner todkranken Geliebten Henriette Vogel, die so zärtlich und verspielt wirken, obwohl beide nur kurze Zeit danach gemeinsam den Freitod wählten. Und die schwärmerischen Zeilen Carolines von Günderrode lassen erahnen, weshalb auch sie sich umbrachte, als der verheiratete Friedrich Creuzer sie fallen ließ. – Anna Thalbach und Johannes Steck lesen die Briefe mit großer Sensibilität. Die kurzen Informationen zu den Liebespaaren in den Booklets und die Aufmachung in Herzform wirken zusätzlich ansprechend.
Für alle Büchereien bestens geeignet.Rezensent: Elisabeth Schmitz
Personen: Steck, Johannes
Meine Liebste : Liebesbriefe berühmter Männer. Lesung / Bismarck, Brentano u.a. Gelesen von Johannes Steck. - Freiburg : Audiobuch, 2007. - 1 CD ; 58 Min.
ISBN 978-3-89964-227-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher