In den Koffer passen die liebsten Dinge nicht – ob sie in der neuen Heimat wiedergefunden werden können?
Rezension
Das Aquarium, die liebste Freundin, der Schulbus mit dem singenden Fahrer, der Holzstuhl, den Opa ihr gebaut hat und der Birnbaum, der genauso alt ist wie sie: All das würde die kleine Ich-Erzählerin so gerne mitnehmen. Aber der Platz im Flugzeug reicht bloß für einen kleinen Koffer. So wird sie vorerst nur eins ihrer „liebsten Dinge“ im neuen Zuhause wieder treffen: das Meer. An seinem Ufer wartet und hofft sie, dass auch die anderen - per Flaschenpost - nachkommen. Wer sie da so wach, mit roten Wangen und aufmerksamem Blick im gelbgestreiften Pulli (der Autorin recht ähnlich, die 2012 den Iran verließ) stehen sieht, mag wünschen und beim Betrachten der Bilder auch ahnen, dass neue Beheimatung möglich sein könnte. Schließlich steht ganz in der Nähe ein großer Apfelbaum, und dort spielt ein gleichaltriges Kind...
Dass die dreiköpfige Familie aus einem orientalischen Land stammen könnte, deuten die zarten Illustrationen (mit Bunt-/Bleistift) nur an. Den Grund ihres Aufbruchs erfährt man nicht.
Rezensent: Griet Petersen
Personen: Sarihi, Sepideh Völk, Julie
Meine liebsten Dinge müssen mit / Sepideh Sarihi. Ill. von Julie Völk. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2018. - O. Pag. : überw. Ill. ; 28 cm
ISBN 978-3-407-82337-3
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher