Die Geschichte einer großen Bewunderung für das „Jahrhundertgenie des Films“ Charlie Chaplin (1889-1977).
Rezension
Schon als Kind begeisterte sich Autor Roth für die Filme von Charlie Chaplin. Keine Frage also, dass er 22-jährig 1976 anlässlich eines Schweiz-Urlaubs aufmachte, sein Idol an dessen Wohnsitz in Vevey zu besuchen. Er schreibt Chaplin einen Brief, kann den einem Angestellten des damals Hochbetagten überreichen, und bekommt als Antwort ein mit zittriger Schrift signiertes Foto. Seine Reliquie. Die Geschichte dieser Leidenschaft für das „Jahrhundertgenie des Films“ ist kurz vor Chaplins 125. Geburtstag neu aufgelegt worden. Ein kleines, dünnes Buch über eine große Obsession. Eingebettet in die Episode der Fahrt des jungen Filmstudenten zum Chaplin-Wohnsitz gibt Roth seiner Begeisterung für die Werke des Stummfilm-Stars mit geradezu lyrischen Betrachtungen Ausdruck. Das Buch handelt in unseren modernen Zeiten also eigentlich von unbedeutenden Nebensächlichkeiten. Doch so wie er seine Geschichte erzählt, macht Autor Roth sie zu etwas ganz Besonderem. Und schildert nebenbei, was das Kino mit dem wahren Leben zu tun hat.
Ein Buch nicht nur für Filmfans. Die wären vielleicht sogar enttäuscht - neue Einsichten zum Thema Chaplin wird hier keiner erlangen. Roths kleine Geschichte bietet großes Lesevergnügen für Menschen mit Gespür für das Großartige in den kleinen Alltäglichkeiten.Rezensent: Klaus Frieling
Personen: Roth, Patrick
Roth, Patrick:
Meine Reise zu Chaplin : Ein Encore / Patrick Roth. - Göttingen : Wallstein, 2013. - 86 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-8353-1357-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher