Weniger ein Thriller, vielmehr eine Studie über die Abgründe in der Beziehung zweier Schwestern gefangen in Largos.
Rezension
Als Korede abends von ihrer kleinen Schwester Ayoola angerufen wird, weiß sie sofort, was von ihr erwartet wird: Bleiche, Gummihandschuhe und Nerven aus Stahl. Das ist nun schon der 3. Freund, den Ayoola durch „Selbstverteidigung" umgebracht hat und das 3. Mal, das Korede beim Beseitigen der Leiche zum Einsatz kommt. Eigentlich sollte sie zur Polizei gehen, um die Männerwelt Nigerias zu schützen, aber Blut ist dicker als Wasser sagt man. Bis Ayoola Tade bezirzt, den Arzt des Krankenhauses, in dem Korede als Krankenschwester arbeitet und in welchen sie verliebt ist. Könnte sie Tade mit einem Messer im Rücken wegräumen? Aber um Tade zu retten, muss sie Ayoola opfern …
Ein clever geschriebener Roman über zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber zusammenhalten müssen. Schwarzer Humor durchzieht den Roman gepaart mit interessanten, satirischen Beobachtungen bspw. über soziale Medien, Männer und was sie begehren, und Frauen, die sie geradewegs durchschauen.
Rezensent: Anne Tebben
Personen: Braithwaite, Oyinkan Dinçer, Yasemin
Braithwaite, Oyinkan:
Meine Schwester, die Serienmörderin : Roman / Oyinkan Braithwaite. Dt. von Yasemin Dinçer. - Berlin : Blumenbar, 2020. - 239 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-351-05074-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher