Nach dem Tod seiner Frau gerät das Leben eines amerikanischen Professors aus den Fugen.
Rezension
Das Jahr 1968 wird für den New Yorker Historiker Mendel Kabakov zum Schicksalsjahr. Nach fast 50 Jahren Ehe stirbt seine Frau, die für ihn trotz ihrer Blindheit ein Fels in der Brandung gewesen ist. Ohne sie fühlt er sich verloren, und ausgerechnet jetzt gerät seine bisher vertraute Welt ins Wanken. Die Ehen seiner Kinder scheitern, sein bester Freund, den er seit 30 Jahren kennt, outet sich als homosexuell, und die Ereignisse, die Amerika im "Jahr des Affen" erschüttern, belasten Mendel und seine Familie zusätzlich. Die Beteiligung am Vietnamkrieg zeigt sich in ihrer ganzen Unsinnigkeit und die Gräueltaten einiger US-Soldaten erschrecken die Bevölkerung ebenso wie die Morde an Robert F. Kennedy und Martin Luther King. Mendels Enkel bringt sich bei den anschließenden Demonstrationen in große Gefahr, und zu allem Übel wird Nixon neuer Präsident. Am liebsten würde Mendel seiner Frau in den Tod folgen, doch dann lässt eine unerwartete Begegnung neue Hoffnung in ihm aufkeimen.
Ein anspruchsvolles, aber auch bewegendes Buch über den Einfluss der amerikanischen Geschichte auf die Bevölkerung in den 1960er Jahren.Rezensent: Elisabeth Schmitz
Personen: Bloom, Steven Morawetz, Silvia
Bloom, Steven:
Mendel Kabakov und das Jahr des Affen : Roman / Steven Bloom. Dt. von Silvia Morawetz. - Göttingen : Wallstein, 2019. - 204 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-8353-3443-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher