Geschichte eines orientierungslosen Jungen, der zufällig in die Neonazi-Szene gerät.
Rezension
Klemens hat kein leichtes Leben. Halt und Geborgenheit sind ihm fremd. Mit zwei Jahren kommt er nach dem Tod seiner Mutter in ein Heim, und als sein alkoholkranker Vater ihn Jahre später wieder zu sich holt, gibt es zwischen den beiden nur Streit. Klemens würde verzweifeln, wäre da nicht sein bester Freund Enrico, der aus ähnlich desolaten Verhältnissen kommt wie er. Aus Spaß rasieren sie sich die Köpfe kahl und geraten prompt in radikale Kreise. Klemens schließt sich den Neonazis an, wird aber auch dort nicht glücklich. Durch einen (äußerst unglaubwürdigen) Zufall gelingt ihm der Ausstieg. - Stephan Krawczyk, ein ehemaliger DDR-Regimekritiker, bezieht zwar klar Stellung gegen Gewalt aller Art, aber er verliert die Leser vollkommen aus dem Blick.
Für Erwachsene ist das Buch zu plakativ und klischeebeladen, und Jugendliche können sich nicht in Klemens hineinversetzen, weil seine Geschichte immer wieder durch die theoretischen und egozentrischen Betrachtungen des Autors unterbrochen wird. Nicht empfohlen.Rezensent: Elisabeth Schmitz
Personen: Krawczyk, Stephan
Krawczyk, Stephan:
Mensch Nazi : Ein Roman / Stephan Krawczyk. - Frankfurt am Main : Ed. Chrismon, 2012. - 160 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-86921-105-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher