Inspektor Gunnar Barbarotti, der „Neue“ in Hakan Nessers Polizistenriege, löst in seinem ersten Fall das Rätsel um das äußerst mysteriöse Verschwinden zweier Männer während eines Familientreffens.

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Rezension

Rosemarie Wunderlich Hermansson, Gattin des frisch pensionierten Lehrers Erik Hermansson, fürchtet das bevorstehende Familientreffen mehr als dass sie sich darauf freut. Zu verschieden sind ihre drei erwachsenen Kinder, zu bedrohlich die unterschwelligen Spannungen: Ebba, die Älteste, begegnet jedem, außer dem Vater und ihrem eigenen Sohn, voller Geringschätzung. Walter, das haltlose schwarze Schaf der Familie, hat außer dem unvollendeten Roman „Mensch ohne Hund“ noch nie etwas Erwähnenswertes zustande gebracht, wenn man von einem missglückten Fernsehauftritt absieht, der ihm den Spitznamen „Wichs-Walter“ eingetragen hat. Und schließlich Kristina, die eigenwillige, verschlossene jüngste Tochter, Mutter eines autistischen kleinen Jungen und zusehends unglücklicher mit einem agilen Fernsehproduzenten verheiratet. Als am ersten Abend des Treffens Walter und eine Nacht später Ebbas erwachsener Sohn Henrik spurlos verschwinden, versucht die Familie wie immer zunächst die Fassade aufrechtzuhalten. Als das nicht mehr möglich ist, tritt Inspektor Barbarotti auf den Plan, um die Familie und ihre verkorksten Beziehungen ermittelnd unter die Lupe zu nehmen, in denen er fast nach einem Jahr akribischer Arbeit tatsächlich den Mörder und sein Motiv ausfindig macht. - Es fesselt, wie Nesser scheinbar mit leichter Hand, fast heiter das Scheitern eines bürgerlichen Familienidylls beschreibt, das den Keim des Zerfalls schon in sich trug, lange bevor das Verbrechen es endgültig zerstört. Und das, so steht am Ende dieses empfehlenswerten Romans, wird auch Inspektor Barbarotti nicht verhindern können, obwohl er sich bemüht, „das wenige, was noch heil war“, nicht auch noch kaputt zu machen.

Allen Büchereien mit Krimi-LeserInnen sehr empfohlen.

Rezensent: Birgit Lautenbach

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Personen: Nesser, Hakan Hildebrandt, Christel

Schlagwörter: Schuld Familie Verbrechen