Über das Zusammenspiel von kriminellem Dschihadismus und organisiertem Verbrechen.
Rezension
Im Machtvakuum, das der nach den Anschlägen in New York und Washington 2001 begonnene US-“Krieg gegen den Terror“ im Nahen Osten und in Libyen hinterlassen hat, ist ein einträgliches neues Geschäftsmodell entstanden. Die weitere Destabilisierung der betroffenen Staaten durch terroristische Aktionen löste Fluchtbewegungen der Bevölkerung aus, die sich die kriminell-terroristischen Gruppen wiederum zu Nutze machen, um durch Menschenschmuggel und Schleuserei Unsummen in ihre Kriegskassen zu spülen. Ein destruktiver Abwärtsstrudel ist entstanden, der auch Europa in eine tiefe Krise gezogen hat. Entführungen sind eine lukrative Finanzierungsquelle für den Terror - Opfer sind meist fahrlässig agierende westliche Journalisten, abenteuerlustig-ahnungslose Touristen und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. Loretta Napoleoni recherchierte eine Fülle spannender Details. Ihre Recherche enthüllt ein professionelles Netzwerk von Menschenhändlern, das sich von Westafrika über Libyen und von Syrien bis nach Europa erstreckt und aus dem Terrororganisationen wie der Islamische Staat Kapital schlagen.
Rezensent: Klaus Frieling
Personen: Napoleoni, Loretta Stäuber, Peter
Napoleoni, Loretta:
Menschenhändler : Die Schattenwirtschaft des islamistischen Terrorismus / Loretta Napoleoni. Dt. von Peter Stäuber. - Zürich : Rotpunkt, 2016. - 270 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-85869-704-2
Soziologie, gesellschaftliche Gruppen, soziale Fragen - Signatur: Sb - Bücher