Eine Freundschaftsgeschichte zwischen einem westdeutschen Jungen und einem ostdeutschen Mädchen im Wendejahr 1989.
Rezension
Meik wohnt mit seiner Mutter in Westberlin, nahe der Berliner Mauer und geht in die 5. Klasse. Mehrmals im Jahr besucht er seine Großeltern und seine Cousine in der DDR, in Teltow. Dort schließt er Freundschaft mit der kessen und mutigen Mia, die Meik aber bis zur Grenzöffnung nur sehen kann, wenn er mit seiner Mutter „nach drüben“ fährt. Karsten Stollwerck versteht es, diese Freundschaftsgeschichte anschaulich in die Zeit vor und während des Mauerfalls einzubetten, wenn z. B. an der Mauer in Westberlin steht: „Erich halt´s Maul“ oder „Bullen in die Zone“ und Mia in Teltow von den Pionieren erzählt. Chronologisch zieht der Autor die Linie von den Anfängen der Wende; Menschen, die über Ungarn in die BRD flüchten; die Ausreisewilligen in der Prager Botschaft, bis dahin, wie in Berlin die Mauer eingerissen wird und Mauerstücke verkauft werden. Einfühlsam flechtet Stollwerck dabei die Themen Jugendlicher wie Erwachsenwerden, erste Liebe, Schulüberdruss und Selbstbehauptung ein.
Dieses Buch beeindruckt durch die gelungene Verknüpfung der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen, auch 20 Jahre nach dem Mauerfall. Sehr empfehlenswert.Rezensent: Anja Hartmann
Personen: Stollwerck, Karsten
Stollwerck, Karsten:
Mia, Meik und die Mauersprechte / Karsten Stollwerck. - Ravensburg : Ravensburger Buchverl., 2009. - 220 S. ; 18 cm
ISBN 978-3-473-52404-4
Signatur: Ju 2/2 - Bücher