Ein Mädchen versucht für ihre heroinabhängige Mutter zu sorgen und findet einen Weg aus der Überforderung in gute Heimbetreuung.
Rezension
Oft geht Mia hungrig zur Schule. Sie muss weitgehend allein für sich und ihre suchtkranke Mutter sorgen, der Vater lebt inzwischen mittellos auf der Straße. Rasmus, der Hund, ist Mias einziger Freund, die Mitschüler hänseln sie wegen ihrer Verwahrlosung. Als die Mutter aus Kostengründen Rasmus weggibt, reicht es Mia. Sie sucht Hilfe: Oma fühlt sich überfordert, sie für längere Zeit aufzunehmen. In der Straßenbahn gerät Mia zwischen eine Gruppe fröhlicher Kinder und folgt ihnen ins Heim, wo sie freundliche Aufnahme findet. Das Buch beschreibt eindrücklich und schnörkellos die sich zuspitzende Situation von Mia. Es beruht auf einer wahren Geschichte und ermutigt betroffene Kinder, durch wertfreie Beschreibungen die Mauer der eigenen Beschämung zu durchbrechen und Hilfe zu suchen bei Jugendhilfeinstitutionen. Das Buch ermuntert auch Erwachsene und Kinder zum genaueren Hinschauen.
Bei mutmaßlicher Verwahrlosung können Erziehende über das Buch einen Gesprächsfaden zu betroffenen Kindern aufbauen oder ein leichteres Verständnis für ihre Not ermöglichen.Rezensent: Birgit Krohn-Grimberghe
Personen: Raidt, Gerda Schott, Hanna
Schott, Hanna:
Mia von nebenan : Eine wahre Kindergeschichte / Hanna Schott. Ill. von Gerda Raidt. - 1. Aufl. - Leipzig : Klett Kinderbuch, 2010. - 83 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-941411-32-6
Signatur: Ju 2/1 - Bücher