Bukowski, Helene
Milchzähne Roman
Bücher

Ein Kammerspiel intensiver Suche nach Nähe wie Abgrenzung im Kampf ums Überleben nach der Katastrophe.


Rezension

In einem unbestimmten Weltuntergangsszenario leben Edith und ihre Tochter und Ich-Erzählerin Skalde allein, getrennt von einer mehrheitlich als feindlich empfundenen Gesellschaft. Dann nimmt Skalde ein fremdes, rothaariges Mädchen namens Meisis auf. In 77 Kapiteln lässt sich ihr Leben erahnen, das geprägt ist vom Kampf ums Überleben in klimatisch wie sozial zunehmender Erhitzung und Antworten auf nicht länger zu verdrängende Probleme erfordert. Die unterschiedlichen Antworten geben nur begrenzten Anlass zur Hoffnung, auch wenn die Wasserversorgung bis zum Schluss untadelig zu funktionieren scheint.
Die Sprache ist schnörkellos, als sei die Kommunikation auf das Nötigste zu beschränken. Die sparsam eingefügten Kommentierungen bieten poetisch anmutende Infragestellungen des scheinbar Bekannten. Es werden viele Themen angerissen, vielleicht zu viele. Dass sich hinter diesem Debüt eine vielversprechende Autorin verbergen mag, ist zu erahnen, auch wenn mich das Buch nicht fesselte.

Besonders für Leser/Frauen interessant, die sich intensiv mit den weiblichen Protagonisten und den mit ihnen verbundenen (und teils etwas bemüht wirkenden) Anspielungen auseinandersetzen mögen.

Rezensent: Frauke Thees


Personen: Bukowski, Helene

Schlagwörter: Gesellschaftskritik Feminismus Apokalypse Klimaveränderung

Bukowski, Helene:
Milchzähne : Roman / Helene Bukowski. - Berlin : Blumenbar, 2019. - 222 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-351-05068-9

Zugangsnummer: 39761
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher