Bericht vom mühsamen Werdegang des Bauarbeiters im Straßenbau zum kreativen Tonkünstler.
Rezension
Der heute fünfzigjährige Komponist von rund 200 zeitgenössischen Werken verschiedenster Gattungen, Träger etlicher Auszeichnungen, erzählt von seinem erstaunlichen, fast möchte man sagen märchenhaftem Weg als Autodidakt. Von Kindertagen an war Helmut Oehring, dessen Eltern und Bruder gehörlos waren, auf deren Zeichen und Gebärden zu achten gewohnt und als Dolmetscher für sie zu agieren. Daraus entstand eine besondere Sensibilität für alles Gehörte, Gesehene und Gespürte. Er begann diese Erfahrungen einzubringen in seine Kompositionstätigkeit und das Trennende zwischen einer hörenden und nicht hörenden Welt ein Stück weit zu überbrücken. Dabei gelang es ihm, Bedeutung und Schönheit der Bewegung der Gebärdensprache für Sehende ins Bewusstsein zu rücken. Ein Lebensweg mit äußerst schwierigen Phasen, aber auch mit glücklichen Zufällen und Begegnungen, die prägend wurden.
Für alle, die sich mit den Kompositionen Oehrings beschäftigen möchten, eine aufschlussreiche Lektüre, der ein Verzeichnis aller im Text genannten Werke beigefügt ist.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Oehring, Helmut
Oehring, Helmut:
Mit anderen Augen : Vom Kind gehörloser Eltern zum Komponisten / Helmut Oehring. - 1. Aufl. - München : btb, 2011. - 255 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-442-75296-6
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher