Der 14-jährige Charly ist blind. Als sein Vater einer Überfallserie bezichtigt wird, will er den wahren Täter finden.
Rezension
Für einen blinden Jungen ist es nicht leicht, an eine neue Schule zu kommen. Gut, dass Charly seine beste Freundin Bernadette hat. Als sein Vater jedoch verdächtigt wird, Bankräuber zu sein, will Charly zusammen mit Bernadette den echten Dieb entlarven. In entscheidenden Momenten hilft ihm Gideon, ein schmächtiger Junge aus seiner Klasse... Ein netter Krimi? Nein! Die Welt, die R. Scrimger erzeugt, ist abstoßend. Nebenfiguren verkommen fast alle zu fratzenhaften Ego-Karikaturen. In Familien und in der Schule herrschen Suff, Neid sowie körperliche und seelische Grausamkeit. Reflektiert werden diese Missstände auch von den Hauptfiguren nicht wirklich. Nur Gideon kämpft dagegen, indem er sich, z. T. mit scheinbar magischen Kräften, in die Handlung einmischt. Scrimger selbst nennt ihn auf seiner Homepage „Schutzengel“. Hier tritt ein stark anthroposophisch geprägtes Weltbild zu Tage.
Nicht zu empfehlen.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Stehle, Michael Scrimger, Richard
Scrimger, Richard:
Mit Charlys Augen / Richard Scrimger. Dt. von Michael Stehle. - Stuttgart : Urachhaus, 2010. - 283 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-8251-7745-4
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher