Ein autobiografischer Bericht einer jungen Frau über den Weg zu sich selbst.
Rezension
Roni Baerg wurde 1973 in Paraguay geboren und wächst mit sieben Geschwistern in einer mennonitischen Kolonie auf. Die selbstbewusste junge Frau gerät früh in Konflikt mit den engen moralischen und dogmatischen Grenzen der mennonitischen Gemeinde. Der Konflikt eskaliert, als sie sich entschließt, ihren Mann zu verlassen, weil sie dessen Misshandlungen und Demütigungen nicht länger ertragen kann. Nach mennonitischer Tradition hat die Frau dem Mann zu gehorchen. Roni erfährt Widerstand. Auch in ihrer Familie findet sie kaum Verständnis. 1968 flieht sie in die Schweiz. Sie lebt von Gelegenheitsjobs, erfährt viel menschliche Unterstützung, findet aber innerlich keine Ruhe. Der Wunsch nach Aussöhnung mit der Vergangenheit treibt sie mehrfach zurück nach Paraguay. Spannend schildert sie ihre Erfahrungen, Emotionen und Reflexionen. Besonders bewegend ist ihr Verhältnis zu ihrem alkoholsüchtigen Vater.
Ein anrührender Bericht, spannend erzählt und durchaus zu empfehlen - auch wenn die persönlichen Erfahrungen mit der mennonitischen Gemeinde nicht verallgemeinert werden dürfen.Rezensent: Karl Foitzik
Personen: Baerg, Roni
Baerg, Roni:
Mit den Wolken fliegen : Bericht aus einem fernen Leben / Roni Baerg. - Basel : Zytglogge, 2016. - 672 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7296-0926-6 kt. : EUR 36.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Bae - Buch