Autobiografische Geschichte einer kenianischen Umweltaktivistin, die gegen die Vergiftung durch Bleischmelzen kämpft.
Rezension
Die aufrüttelnde Geschichte von Phyllis Omido ist wahr, auch wenn man sich als Leser*in oft wünschte, sie wäre übertrieben oder erfunden. Die junge Frau bekommt einen tollen Job in einer Recyclinganlage für Altbatterien mitten in einem Slum in Mombasa. Doch als ihr kleiner Sohn beinahe an einer Bleivergiftung stirbt, realisiert sie, welche Gefahren von dieser Fabrik ausgehen. Dort wird unter Umgehung aller Umweltstandards und auch der kenianischen Gesetze Blei aus alten Batterien gewonnen. Arbeiter und die Menschen im naheliegenden Wohngebiet werden krank und sterben. Gemeinsam mit anderen betroffenen Frauen nimmt sie den Kampf gegen die internationale Firma auf. Ihre Gegner versuchen, sie mit allen Mitteln zum Schweigen zu bringen, aber die mutige Frau, die als „afrikanische Erin Brockovich" bezeichnet wird, lässt sich nicht einschüchtern. Eine ermutigende Lebensgeschichte, die Einblicke in den Kampf der bekannten afrikanischen Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin gibt.
Das Buch geht uns alle an, denn das Blei kommt auch aus europäischen Batterien. Es ist nötig, sich mit den Folgen von unsachgemäßem Recycling in den Ländern des Südens auseinanderzusetzen. Diese sehr persönliche Geschichte regt dazu an.Rezensent: Regina Riepe
Personen: Omido, Phyllis Hoffmann, Andrea C.
Omido, Phyllis:
Mit der Wut einer Mutter : Die Geschichte der afrikanischen Erin Brockovich / Phyllis Omido u. Andrea C. Hoffmann. - München : Europa Verl., 2019. - 203 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-95890-280-0
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher