Roman, der auf authentischen Begebenheiten in Südamerika fußt, und der von Krieg, Kinderwunsch und menschlichem Leid handelt.

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Rezension

"Mitgenommen" wird das kleine Mädchen Lina und dies vom Mörder ihrer Eltern. Grünbergs Südamerika-Roman führt mitten in ein vom Guerilliakrieg erschüttertes Land, in einen gottverlassen Ort, in dem die Lehmhütten so fahl scheinen wie die Gesichter der Menschen. Major Anthonys Frau kann keine Kinder bekommen; er "schenkt" Lina seiner Frau nach einem Überfall. Was später aus dem Mädchen wird, hat der Autor nicht verraten, der die Figur nur bis ins Erwachsenenalter begleitet - doch bis dahin ist ihr Leben reines Leid, geprägt von Gewalt, Lieblosigkeit und Vergewaltigung. Die Handlung des Romans hat einen realen Hintergrund, greift sie doch auf die Aktionen der Militärjunta Argentiniens, wo Offiziere zunächst die Eltern töteten und dann die Kinder in ihre eigenen Familien mitnahmen, zurück.

In schlichten, gut formulierten Sätzen ein "hartes" Buch, eine Schilderung von Schmerz und Gewalt, mit Vorsicht zu empfehlen

Rezensent: Christiane Spary

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Personen: Grünberg, Aaron Kersten, Rainer

Schlagwörter: Krieg Entführung Südamerika Guerillas