Innenansichten aus dem Berufs- und Privatleben eines US-amerikanischen Professors.

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Rezension

Ich-Erzähler William Henry Devereaux ist 49 und lehrt Anglistik an einer kleinen Universität in einer heruntergekommenen Stadt in Pennsylvania. Eher widerwillig leitet er den Anglistik-Fachbereich, in dem die mental überhitzten, alltagsuntauglichen Professoren entweder Kumpel sind oder sich unentwegt unflätig streiten, besonders wenn es um das knappe Budget geht. Auch in der Familie gibt es genug Stress. Er ist der Sohn zweier seit Jahrzehnten getrennt lebender Hochschullehrer. Außerdem hat seine Tochter zeitweise ihren Mann verlassen. Nur seine Frau, eine Förderschullehrerin, ist relativ geerdet. - Fast ein Vierteljahrhundert nach dem Erscheinen liegt das Werk des Pulitzer-Preisträgers nun in sehr guter deutscher Übersetzung (Monika Köpfer) vor. Russo zeichnet das Universitätsmilieu realistisch-bissig. Auch wenn es keinen klaren Handlungsstrang gibt und der Text deshalb einige Längen aufweist, kann er sprachlich und wegen der gelungenen Charakterisierung des Protagonisten überzeugen.

Nicht nur für „Mittelalte Männer" in Universitätsstädten, sondern auch für die Leserschaft zeitgenössischer US-Literatur empfehlenswert.

Rezensent: Tobias Behnen

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Personen: Russo, Richard Köpfer, Monika

Schlagwörter: USA Universität