Eine Bestandsaufnahme deutsch-deutscher Befindlichkeiten auf einer Wanderung entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
Rezension
Peter Schanz ist auf dem ehemaligen K(olonnen)-Weg von Süd nach Nord durch Deutschland gewandert. Was er in den oft anstrengenden, manchmal einsamen, manchmal geselligen fast drei Monaten auf gut 1.500 Kilometern mit Land und Leuten erlebt hat, lässt sich in „Mitten durchs Land“ ohne die Strapazen des K-Weges mit sehr viel Vergnügen nachlesen. Das grüne Band ist nicht nur Wanderweg, sondern auch Straße, Ackerfläche, Naturschutzgebiet und vor allem „Museum“, gespickt mit Denkmalen der Wiedervereinigungseuphorie. Alles ist hier zu finden: alte Vorurteile, revidierte Urteile, optimistischer wie pessimistischer Blick in die Zukunft, Berichte von misslungenen Fluchten aus der DDR neben Geschichten der Wende-Euphorie. Schanz ist ein kontaktfreudiger Sinnsucher, der mit seiner sehr persönlich gefärbten Meinung nicht hinter dem Berg hält. Herrlich sind seine Schilderungen von grenzbegleitendem Wendekitsch. Peter Schanz, zuletzt künstlerischer Direktor am Staatstheater Braunschweig, jetzt freischaffender Autor, kann schreiben! Seine Wortschöpfungen und eigenwilligen Schlussfolgerungen machen das Lesen zu einen großen Vergnügen. - Dieses Buch macht Lust, selbst einmal loszuwandern um eigene Erfahrungen auf dem „grünen Band“ zu machen. Es muss ja nicht gleich die gesamte Strecke sein!
Allen Bücherein sehr gern empfohlen. Wegen der klaren Schrift und der kurzen Kapitel sehr gut fürs Krankenbett geeignet.Rezensent: Christiane Harlis
Personen: Schanz, Peter
Schanz, Peter:
Mitten durchs Land : Eine deutsche Pilgerreise / Peter Schanz. - 1. Aufl. - Berlin : Aufbau, 2009. - 253 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-351-02705-6
Allgemeines - Signatur: Ec 1 - Bücher