Ein Star-Journalist erhält im Zuge der Verlagskrise keine Aufträge mehr und strandet als „Einrichtungsberater“ in der kapitalistischen Folterkammer eines Möbelhauses.
Rezension
Das Buch führt die Leserin in die Alltagswelt des Neoliberalismus. Gnadenlos profitorientierte Unternehmer ohne Fürsorgegedanken für ihre Belegschaft, ums Überleben kämpfende Mitarbeiter, Kunden als maßlose Schnäppchenjäger. Die Szenerie im Möbelhaus kommt einem sofort vertraut vor. Mit bitterbösem Humor wird hier der Verkaufsalltag erzählt. Allerdings wiederholen sich die Gemeinheiten und Lächerlichkeiten schon sehr bald. 200 der 300 Seiten sind schlicht überflüssig. Auch literarisch gelangt der Autor schnell ans Ende seiner Kunst. Es darf bezweifelt werden, dass hinter dem Pseudonym des Autors, der angeblich hier selbstbiografisch tätig war, tatsächlich ein renommierter Journalist steckt. Inhaltlich wie sprachlich wird hier höchstens Bezirksklasse erreicht.
Interessanter Blick hinter die Kulissen, aber wegen der Längen kein Muss für unsere Büchereien.Rezensent: Katharina Katz
Personen: Kisch, Robert
Kisch, Robert:
Möbelhaus : Ein Tatsachenroman / Robert Kisch. - München : Droemer, 2015. - 314 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-426-30404-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher