Ein Detektiv klärt Morde auf einer japanischen Insel.
Rezension
Japan, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg: Auf der kleinen Insel Gokumon leben die Nachfahren von Sträflingen und Piraten mittlerweile vom Fischfang. Dieser ist zwischen einer Hauptfamilie und einer verfeindeten Nebenfamilie aufgeteilt. Als Detektiv Kusuke Kindaichi im Auftrag eines verstorbenen Kriegskameraden auf die Insel reist, kommt es zu einer undurchschaubaren Mordserie. Eine zentrale Rolle bei der Aufklärung durch ihn spielen berühmte Haiku-Kurzgedichte. - Der bereits 1971 im Original erschienene Fall ist der zweite von 77, die der Ermittler lösen muss. Diese sogar Simenons Maigret-Romane vom Umfang her übertreffende Serie wurde vom japanischen Erfolgsschriftsteller Seishi Yokomizo (1902-1981) in wenigen Jahren geschaffen. Die das vorliegende Werk prägenden Dialoge wurden ansprechend formuliert und man lernt viel über Japan, einschließlich seiner (auch religiösen) Traditionen. Inhaltlicher Tiefgang wird aber teils durch Akteursfülle und recht konstruierte Zusammenhänge ersetzt.
Ein nahezu klassischer "Whodunit"-Krimi, der sich aber nicht allzu leicht wegschmökern lässt.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Yokomizo, Seishi Gräfe, Ursula
Yokomizo, Seishi:
Mord auf der Insel Gokumon : Roman / Seishi Yokomizo. Dt. von Ursula Gräfe. - Berlin : Blumenbar, 2023. - 335 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-351-05119-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher