Der Roman bietet genau das, was der Titel erwarten lässt: Einblick in die schrille Subkultur einer Metropole im Aufbruch.
Rezension
Moskau in den 1990er Jahren. Roman Lambert sucht hier die Reize eines spannenden, wahrhaftigen Lebens in einer Metropole des Aufbruchs und der großen Möglichkeiten. All das bietet ihm sein Yuppie-Leben in London und sein bürgerliches Elternhaus scheinbar nicht – er sucht den besonderen Kick. In Moskau arbeitet er in einer PR-Agentur und ist schnell Teil der schillernden Subkultur dieser Stadt. Schrille Partys, schnelles großes Geld, mafiöse Strukturen, Alkohol, Musik, Mädchen und Drogen, Drogen, Drogen. Eine Parallelwelt, die im krassen Gegensatz steht zur armseligen Realität der russischen Normalbevölkerung. Owen Matthews gewährt einen kurzen Einblick in die brutale Phase gesellschaftlichen Umbruchs nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und spiegelt diese in der neuen Moskauer Luxus- und Drogenkultur. Problem beim Texteinstieg: anfänglich schwieriger Schreibstil und unsympathische Hauptfigur.
Die Story liest sich leicht, auch wegen des eigenen inneren Schauderns. Irgendwann glaubt man jedoch, nicht noch mehr Drogenhorror zu verkraften. Also: nichts für zarte Gemüter.Rezensent: Axel Witkavel
Personen: Matthews, Owen Möhring, Hans-Ulrich
Matthews, Owen:
Moskau Babylon : Roman / Owen Matthews. Dt. von Hans-Ulrich Möhring. - Berlin : Graf, 2015. - 393 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-86220-048-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher