Das Alter als soziales Phänomen - ganz besonders für Frauen.
Rezension
Wer kennt ihn nicht, den alten Spruch, der - leider - auch im 21. Jahrhundert immer noch seine Gültigkeit hat: Männer reifen, Frauen verblühen. "Älterwerden wird nach zweierlei Maß gemessen - abhängig vom berühmten kleinen Unterschied", so lautet die These Bascha Mikas. Frauen leiden weit mehr unter dem Älter-Werden als Männer, schreibt sie. Weil die Gesellschaft sie leiden lässt. Frauen werden also alt gemacht: „Doing aging“ – in den USA ist das längst ein soziologisch etablierter Begriff. Er beschreibt, dass nicht nur das Geschlecht, sondern eben auch das Alter „sozial gemacht“ ist. Für diese These führt Bascha Mika viele Kronzeuginnen an. So bietet ihre sehr gut lesbare Analyse Stoff für viele Diskussionen. Neu ist sie hingegen nicht. In ihren Schlussfolgerungen bleibt Mika im Vagen. Es fehlt der große politische Gegenentwurf. Aber vielleicht ist das auch zu viel erwartet.
Sehr gerne empfohlen als Gesprächsgrundlage für Gemeindekreise, speziell für Frauen.Rezensent: Dagmar Paffenholz
Personen: Mika, Bascha
Mika, Bascha:
Mutprobe : Frauen und das höllische Spiel mit dem Älterwerden / Bascha Mika. - München : C. Bertelsmann, 2014. - 318 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-570-10170-4
Soziologie, gesellschaftliche Gruppen, soziale Fragen - Signatur: Sb - Bücher