Die entfremdete Tochter beschließt ihre Mutter beim Sterben zu begleiten.
Rezension
Der Roman arbeitet mit extremen Konstellationen: Als die krebskranke Elisabeth bei einer zufälligen Begegnung ihrer Tochter, der Studentin Coco ihr baldiges Ende ankündigt, beschließt diese –vielleicht um sich besser zu fühlen- zur Mutter zu ziehen und organisiert eine durchgehende Betreuung mit ihrem Vater, seiner jetzigen Frau, Elisabeths Chef und ihrem Friseur. Auch Cocos momentaner Freund, ein Psychologe, wird hineingezogen. Nähe und Zurückweisung, Gefühle und Stimmungen treffen aufeinander. Können Menschen in dieser Situation überhaupt die Probleme der Vergangenheit überwinden und zueinanderfinden? - Durch kurze treffende Dialoge, unerwarteten Humor und schmerzhafte Rückblicke gelingt der Autorin ein realistischer Blick auf menschliche Beziehungen. Sind die Worte “Ich liebe dich“ wirklich so gemeint oder sagt der holländische Titel „Dorst“ = Durst nicht mehr aus, indem er Sehnsucht nach Wärme und Nähe beinhaltet? Das Buch ist nichts für sensible LeserInnen, verdient aber als Stimme einer jungen Autorin gehört zu werden.
Bei Bedarf an zeitgenössischer Literatur zu Themen wie Mutter-Tochter-Konflikt und Sterbebegleitung.Rezensent: Armgard Klein
Personen: Blatnik, Meike Gerritsen, Esther
Gerritsen, Esther:
Mutters letzte Worte : Roman / Esther Gerritsen. Dt. von Meike Blatnik. - Berlin : Berlin Verl., 2014. - 204 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-8270-1160-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher