Lebensgeschichte einer Frau aus der bayerischen Provinz, die im Orient Karriere als Tänzerin macht.
Rezension
Im Jahre 1931 wird Elfriede Sattler in ärmlichsten Verhältnissen in der Gegend um Passau geboren. Abgelehnt und vernachlässigt von der herrsch- und trunksüchtigen Mutter erlebt sie eine Kindheit und Jugend, die sie fundamentaler Bedingungen des Heranwachsens beraubt. Mit 20 Jahren läuft sie von zuhause fort. Mühsam schlägt sie sich alleine durch, gewinnt aber allmählich Selbstvertrauen und entwickelt sich schließlich zu einem erfolgreichen Star im orientalischen Tanz. Das ist eine abenteuerliche Karriere, die Stoff genug für mehrere Bücher in sich hätte! Das vorliegende leidet unter der sentimentalen Sprache, unter mangelnder Distanz zu dem Beschriebenen, unter Übertreibungen, Klischees und einer schwer erträglichen Gefühligkeit, die alle Register zieht. Jede Leserin, die nur ein wenig von Entwicklungspsychologie gehört hat, wird sich fragen, wie unter so katastrophalen Bedingungen, ein sprach-und denkfähiges Wesen überhaupt heranwachsen konnte. Leider fehlt die Ebene der Selbstreflexion.
Wegen der sprachlichen, stlistischen und inhaltlichen Mängel nur eingeschränkt brauchbar.Rezensent: Lieselotte Diepholz
Personen: Sattler, Elfriede Gadalla, Ulaya
Sattler, Elfriede:
Nabelfrei : Mein Leben - kein Roman / Elfriede Sattler. Mit Ulaya Gudalla. - München : Knaur, 2012. - 399 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-426-65519-1
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher