Eine vermeintlich vertrauensvolle Frauenfreundschaft verwandelt sich in ein teuflisches Spiel um Liebe, Macht und Geld.
Rezension
Vermont in den 50er Jahren: Auf dem College sind die labile Alice, wohlhabende Vollwaise, und die dominante Lucy, Stipendiatin aus einfachen Verhältnissen, Zimmergenossinnen und unzertrennlich. Nach einem mysteriösen Unfall, bei dem Alices Freund getötet wird, verschwindet Lucy spurlos. Alice heiratet einen mittellosen englischen Geschäftsmann und folgt ihm nach Tanger, welches wie ganz Marokko im politischen Umbruch begriffen ist. Eines Tages taucht Lucy dort auf, nistet sich in der Wohnung des Paares ein und versucht, die Freundschaft wieder aufzufrischen. Alice, mit der fremden Stadt sowie ihrem überheblichen Ehemann reichlich überfordert, versucht vergeblich, sich gegen die übergriffige Fürsorge Lucys zu wehren. Aber diese sorgt dafür, dass die depressive Alice an ihrem Verstand zu zweifeln beginnt, Realität und Fiktion nicht mehr unterscheiden kann. Das dramatische Geschehen wird rückblickend aus der jeweiligen Perspektive der beiden Frauen geschildert, so gerät der Leser selbst in die Schwierigkeit, zwischen Normalität und Wahn zu unterscheiden.
Dieser Roman ist nichts für schwache Nerven, Hitchcock und Highsmith lassen grüßen, Krimifans sollten sich nicht von dem seichten Buchtitel irritieren lassen!Rezensent: Christiane Weppner
Personen: Mangan, Christine Eisenhut, Irene
Mangan, Christine:
Nacht über Tanger : Roman / Christine Mangan. Dt. von Irene Eisenhut. - München : Blessing, 2018. - 367 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-89667-603-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher