Auf der Suche nach den Lebenspuren ihres verstorbenen Halbbruders, reist Helena in die Uckermark und erfährt dabei auch über sich selbst eine Menge.
Rezension
Das schön erzählte Buch spielt in der Uckermarkschen Seenlandschaft, von der die Autorin offenbar verzaubert ist. Es schmeckt ein bisschen nach "Tschick" von Wolfgang Herrndorf, aber das ist der Fluch jedes Jugendbuches, das verschrobene, aber liebenswerte jugendliche Charaktere erfindet, die im Osten Deutschlands in den entsiedelten und wirtschaftlich abgehängten Regionen ein halbwildes Leben leben. Helena jedenfalls ist in einer Besenkammer der WG ihres Vaters in Berlin aufgewachsen. Es war eine geborgene und verschrobene Kindheit, die das Mädchen zu einem offenen Menschen hat werden lassen. Dass sie zufällig herausfindet, einen Halbbruder zu haben, der kurz nach dem digitalen Kennenlernen bei einem Autounfall stirbt, bleibt zusammenhangslos stehen. Der Plot des Buches wirkt öfter erzwungen, um all die originellen einzelnen Passagen erzählen zu können, die gelegentlich dick aufgetragen sind. Das Buch ist holprig wie die Straßen, über die gefahren wird. Und trotzdem cool.
Ein tolles Buch! Auch geeignet für die Veranstaltungsarbeit.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Frank, Moira
Frank, Moira:
Nachtschwärmer / Moira Frank. - München : cbj, 2019. - 394 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-570-16505-8 geb. : EUR 17.00
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Fra - Buch