Ein literarisches Kammerspiel um die Kunst des Sterbens.
Rezension
Der Ich-Erzähler, ehemaliger Theatermann und einer der drei Todkranken im Sterbetrakt eines Krankenhauses, berichtet vom Miteinander und der unterschiedlichen Verhaltensweise in der Todeserwartung. Er ist leidenschaftlicher Leser, dem Georg mit seinem Bücherwagen jeden Wunsch zu erfüllen versucht. So berichtet der Kranke von sich, dass er „immer aufgekratzter wurde, je mehr ich vom Tod las“. In Gesprächen zwischen den Moribunden wird die Vergangenheit beschworen, werden Lebenslügen erkannt, die nicht mehr zu revidieren sind. Großer Lichtblick für die drei ist die mit ihnen denkende und fühlende Schwester Angela. Für sie beschließen sie in der Krankenstube ein Fest zu geben (einer der literarischen Höhepunkte des Buches). Das hat unerwartete Folgen.
Wenn zur Zeit in den Feuiletons erörtert wird ob Literatur sich so eingehend mit Krankheit und Sterben befassen sollte, kann man dieses Buch unbedingt empfehlen. Für Mitarbeitende in Krankenhausseelsorge und -bücherei nachdrücklich empfohlen. Und zur gezielten Ausleihe geeignet.Rezensent: Christine Razum
Personen: Berf, Paul Wijkmark, Carl-Henning
Wijkmark, Carl-Henning:
Nahende Nacht : Roman / Carl-Henning Wijkmark. Dt. von Paul Berf. - 1. Aufl. - Berlin : Matthes & Seitz, 2009. - 154 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-88221-649-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher