F., Timo
Neonazi Autobiografischer Roman
Bücher

Autobiographie. Timo berichtet über seinen Weg in die rechte Szene, seine Karriere als Neonazi und über den Ausstieg.


Rezension

Timo erlebt eine Kindheit voller Leid und Unsicherheit: Der Stiefvater schlägt ihn, seine Mutter hat keine Zeit - sie widmet sich nur ihren wechselnden Liebhabern. Obwohl Timo in der Grundschule gute Leistungen erbringt, wird er nicht gefördert. Dafür nehmen Rassismus und Antisemitismus einen hohen Stellenwert in der Erziehung ein. Im Auto spielt die Mutter ihren Lieblingsrechtsrock vor. Bald grüßt Timo mit Sieg Heil, wechselt seinen Kleidungsstil und sucht in der neuen Schule nach Kameraden. Auf einer Demo lernt er andere Neonazis kennen und knüpft Kontakte in die NPD-Jugend. Des Nachts zieht er um die Häuser und plakatiert. Die Ferien verbringt er im Wehrsportlager, um sich für den Kampf gegen den Feind zu rüsten. Bei alledem habe ihn vor allem die starke Gemeinschaft angezogen, keinesfalls Hass und Gewalt, meint Timo rückblickend, nun da er durch ein Aussteigerprogramm den Weg aus der rechten Szene und in ein neues Leben gefunden hat.

Ein Dokument, das wichtige Fragen wie den Umgang mit rechten Mitschülern aufwirft, in der Vermittlung dieser Themen aber keinesfalls die einzige Quelle bleiben darf.

Rezensent: Malte Möck


Personen: F., Timo

Schlagwörter: Familie Autobiografie Neonazis Rechte Szene

F., Timo:
Neonazi : Autobiografischer Roman / Timo F. - Würzburg : Arena, 2017. - 223 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-401-60294-3

Zugangsnummer: 36583
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher