Zwei junge Frauen versuchen auf unterschiedlichen Wegen, ihre Karriere in Nachkriegsdeutschland zu verwirklichen.
Rezension
West-Berlin 1953. Die Ruinen sind noch sichtbar, der Hunger nach Neubeginn wächst. Die Schwägerinnen Therese und Gisela haben verschiedene Ziele: Während die eine sich als Jurastudentin in einer vornehmlich von Männern dominierten Fakultät zu behaupten versucht und dabei zahlreichen Vorurteilen und Repressalien ausgesetzt ist, strebt Gisela danach, in der Modebranche tätig zu werden und eigene Modelle zu entwerfen.- Durch die wechselnde Erzählperspektive werden dabei viele zeitgeschichtliche Umstände und Ereignisse eingeblendet: die Enteignung des Familiengutes in Sachsen und die daraus resultierende Vertreibung des Großvaters, Thereses SED-treuer und verbohrter Bruder in der DDR, Giselas Mann, der durch Schwarzmarkthandel sein Studium finanziert und von der Stasi verhaftet wird, der Aufstand am 17.Juni, der spät heimkehrende und traumatisierte Vater, die Flucht der Familie in den Westen.- Ein großartiger Roman, voller Spannung und Leben und dabei ein Dokument der deutschen
Nachkriegsgeschichte. Nicht nur Leserinnen sehr zu empfehlen!Rezensent: Cornelia von Forstner
Personen: Fuchs, Katharina
Fuchs, Katharina:
Neuleben : Roman / Katharina Fuchs. - München : Droemer, 2021. - 495 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-426-30686-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher