Der Parteivorsitzende hat eine Affäre mit der Jungparlamentarierin. Ein Detektiv soll der Ehefrau Gewissheit verschaffen.
Rezension
Aus der Sicht des beobachtenden und mitdenkenden Detektivs entblättern sich verschiedene Ebenen menschlichen Handelns und Denkens: Die junge Geliebte hat Schwierigkeiten, den Menschen, den sie liebt, mit seinem öffentlichen Bild als Politiker in Einklang zu bringen. Der parlamentserfahrene Mann versucht, der unerfahrenen Geliebten das rebellische Votum gegen eine regierungswichtige Reform auszureden. Und liebt sie doch gleichzeitig für ihre unangepasste Art. Die langjährige Ehefrau und Vertraute will zwar Klarheit in puncto Geliebter, rudert aber zurück, als eine gleichzeitig entdeckte Erpressung die Karriere ihres Mannes und damit ihr Ansehen in Gefahr bringt. Je mehr Fakten - desto mehr Wahrheiten. Vielleicht nicht klärend, aber absolut diplomatisch findet der Detektiv den Ausweg, der allen etwas Wahrheit lässt.
Wahrlich schön erzählte solide Unterhaltung mit politisch -moralischen Einsprengseln zu idealistischen Ideen, Anpassung, Alltagstrott und Abhängigkeiten.Rezensent: Inge Neubacher
Personen: Kurbjuweit, Dirk
Kurbjuweit, Dirk:
Nicht die ganze Wahrheit : Roman / Dirk Kurbjuweit. - 1. Aufl. . - München : Nagel & Kimche, 2008. - 219 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-312-00410-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher