Der kleine Tiger bessert sich und findet Freunde - ein aus pädagogischer Sicht nicht zu empfehlendes Bilderbuch.
Rezension
„Weg da", „Ich bin dran!" oder „Ich zuerst" ruft der kleine Tiger und nimmt sich im Kindergarten (der eher eine Schule ist), was er möchte - ohne Rücksicht auf alle anderen. Das bleibt nicht ohne Folgen: „Aber obwohl der kleine Tiger immer das bekam, was er wollte, war er trotzdem nicht glücklich. Er war ganz alleine." Das bemerkt Frau Fuchs (eine Art Lehrerin) und sie gibt ihm einen Rat: „Nicht so fies, kleiner Tiger! Wenn du lieb zu anderen bist, werden sie auch lieb zu dir sein." Der kleine Tiger denkt darüber nach und entscheidet „sich zu bessern." Es gelingt ihm tatsächlich sofort, sich nun in den gleichen Situationen ganz anders zu verhalten. So findet er Freund*innen und am Ende sind alle miteinander glücklich.
Leider kommt das Buch pädagogisch genauso platt daher, wie es sich hier in meiner Beschreibung anhört. Einfach „lieb sein", einfach den Schalter umlegen und eine 180-Grand-Wende hinlegen - so funktioniert Verhaltensänderung nicht. Damit wird das Buch dem Verhalten von Kindern nicht gerecht und bietet auch wenig echte Unterstützung zur Ausbildung sozialer Kompetenzen.
Rezensent: Susanne Betz
Personen: Roth, Carol Rashin Martins, Elisa
Nicht so fies, kleiner Tiger! / Cariol Roth. Ill. von Rashin. Dt. von Elisa Martins. - Zürich : Nord-Süd Verl., 2023. - O. Pag. : überw. Ill. ; 29 cm
ISBN 978-3-314-10635-4
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher